Liebe Leserinnen und Leser,
„Adieu, mein Püppchen. Ich sehe Dich schlafen. Ich bin bei Dir an Deinem Totenbett. Du trägst eine lange Tunika, schwarz und rot, mit Stickereien auf dem Oberteil. Es sind Blumen, glaube ich, aber ich schaue sie nicht an. (…) Ich schaue die Blumen nicht an, sondern Dein Gesicht. Und ich denke, dass Du schön bist, wahrscheinlich warst Du nie so schön wie jetzt. Ich denke auch, dass ich Dich zum ersten Mal im Leben so heiter und friedlich sehe. Man möchte sagen, dass eine sanfte Hand aus Deinem Gesicht alle Aufregungen, alle Ängste fortgewischt hat.“
So beginnt einer der berühmtesten Liebesbriefe, verfasst von Alain Delon an die Liebe seines Lebens, Romy Schneider.
Zu diesem Zeitpunkt war sie verstorben.
Eine Liebe, die die Zeiten überdauerte
Es war eine Romanze, die die Leinwand sprengte und das wahre Leben berührte. Alain Delon und Romy Schneider trafen 1958 am Set von Christine aufeinander. Die Verbindung zwischen dem rebellischen, charismatischen Franzosen und der eleganten, verletzlichen Österreicherin entzündete eine Liebe, die durch Leidenschaft, Drama und Dunkelheit geprägt war.
Romy Schneider, damals schon ein Star dank ihrer Rolle als Kaiserin Sissi, suchte nach einer Flucht aus der Enge der harmlosen Filmrollen, die sie einengten. Delon, ein aufstrebender Schauspieler mit einer unbändigen Energie, erschien wie der perfekte Gegenpol. Obwohl sie ihn anfangs als „zu schön, zu jung, zu arrogant“ beschrieb, flammte zwischen den beiden eine Liebe auf, die schnell legendär wurde. Gemeinsam zogen sie nach Paris, wo sie in einer Wohnung lebten, die bald zum Treffpunkt der kreativen Elite wurde.
Doch Delon war mehr als ein schöner Mann – er war eine Naturgewalt. Seine Karriere begann zu explodieren, während Romy mit den Schattenseiten des Ruhms kämpfte. Ihre Beziehung war geprägt von leidenschaftlichen Höhen und emotionalen Tiefen, befeuert von Gerüchten über Affären und Delons wildem Lebensstil.
1964 kam das Ende – und es kam abrupt. Delon, mittlerweile ein Star in ganz Europa, beendete die Beziehung mit einem kurzen, herzlosen Brief: „Es tut mir leid. Ich weiß, ich hätte dich unglücklich gemacht. Ich gehe nach Mexiko mit Nathalie. Alles Gute!“ Die Welt war schockiert, Schneider am Boden zerstört. Kurz darauf heiratete Delon die schwangere Nathalie Barthélémy, während Romy sich verzweifelt in eine Ehe mit dem deutschen Schauspieler Harry Meyen stürzte.
Doch wie bei den besten Geschichten war das Ende nicht wirklich das Ende. 1968 brachte Delon Schneider zurück in sein Leben – beruflich. Für den Film La Piscine setzte er alles daran, dass sie seine Co-Star wurde. Die Dreharbeiten wurden zu einem bittersüßen Wiedersehen. Auf der Leinwand knisterte es zwischen ihnen, hinter den Kulissen entwickelte sich aus ihrer einstigen Leidenschaft eine Freundschaft, die ihr Leben prägte. Romy sagte später: „Der wichtigste Mann in meinem Leben ist und bleibt Alain. Er war immer da, wenn ich ihn brauchte.“
Das Leben nach Delon war für Schneider eine Serie von Schlägen. Ihre Ehe mit Meyen endete in Scheidung, ihr zweiter Ehemann, Daniel Biasini, brachte zwar eine Tochter, Sarah, in ihr Leben, doch auch diese Beziehung scheiterte. 1979 nahm sich Meyen das Leben – ein Schock, der Schneider in eine Spirale aus Depression und Alkohol stürzte.
Das dunkelste Kapitel begann jedoch 1981, als ihr 14-jähriger Sohn David bei einem tragischen Unfall starb. Schneider, ohnehin schon geschwächt, fand keinen Weg, diesen Verlust zu überwinden. Wenige Monate später, im Mai 1982, wurde sie tot in ihrer Pariser Wohnung gefunden. Offiziell war es ein Herzinfarkt, doch viele vermuteten, dass ihr gebrochenes Herz sie getötet hatte.
Ein Abschied, der nie aufhört
Als Delon von Schneiders Tod erfuhr, eilte er nach Paris. Er stand an ihrem Sarg, schrieb ihr einen letzten Brief – diesmal voller Liebe und Reue. „Ich habe mich hoffnungslos in dich verliebt. Und du dich in mich. Mein Gott, wie jung und glücklich wir waren. Dann trennte uns das Leben – aber nie wirklich.“
Fast 40 Jahre später, zu ihrem 80. Geburtstag, ließ Delon noch einmal die Welt wissen, was sie ihm bedeutete. Er veröffentlichte einen Brief in Le Figaro, in dem er ihre Fans bat, an diesem Tag an sie zu denken: „Romy Schneider, meine Rosemarie, wäre heute 80 Jahre alt geworden. Wer sie liebte und noch immer liebt, möge sie ehren.“
Delon selbst starb 2024 im Alter von 88 Jahren. In den Jahren vor seinem Tod sprach er oft von Schneiders Bedeutung in seinem Leben. Trotz seines Rufs als Herzensbrecher blieb sie die Frau, die ihn geformt hatte. Ihr gemeinsames Vermächtnis lebt in ihren Filmen weiter, vor allem in La Piscine, dem zeitlosen Porträt zweier Menschen, die sich liebten, sich verloren und trotzdem nie wirklich voneinander lassen konnten.
Was lernen wir daraus?
Abschiedsbriefe sind intime Botschaften, die über den Tod hinaus wirken und den Hinterbliebenen Trost, Klarheit und ein Gefühl der Verbundenheit schenken können. Sie bieten die Möglichkeit, unausgesprochene Worte zu teilen, Dankbarkeit auszudrücken und Frieden zu schließen. Doch wie verfasst man einen solchen Brief, der sowohl authentisch als auch tröstlich ist?
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Den richtigen Moment finden
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt, um einen Abschiedsbrief zu schreiben. Manche Menschen verspüren das Bedürfnis in Zeiten schwerer Krankheit, andere möchten einfach sicherstellen, dass ihre Liebsten im Falle eines plötzlichen Todes ihre letzten Gedanken kennen. Wichtig ist, dass man sich bereit fühlt und die nötige Ruhe hat, um seine Gedanken zu ordnen.
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Authentizität und Ehrlichkeit
Ein Abschiedsbrief sollte ein Spiegelbild Ihrer wahren Gefühle sein. Vermeiden Sie Floskeln und schreiben Sie aus dem Herzen. Teilen Sie Erinnerungen, die Ihnen wichtig sind, und sprechen Sie offen über Ihre Gefühle. Ehrlichkeit schafft eine tiefere Verbindung und hilft den Hinterbliebenen, Ihre Gedanken nachzuvollziehen.
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Struktur des Briefes
- Anrede: Beginnen Sie mit einer persönlichen Anrede. Je nach Beziehung kann dies formell oder informell sein.
- Einleitung: Erklären Sie den Grund des Schreibens und was Sie mit dem Brief vermitteln möchten.
- Hauptteil: Teilen Sie Erinnerungen, drücken Sie Dankbarkeit aus, bitten Sie um Vergebung oder vergeben Sie selbst. Sprechen Sie über Ihre Wünsche für die Zukunft Ihrer Liebsten.
- Abschluss: Schließen Sie mit liebevollen Worten und einem letzten Gruß.
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Dankbarkeit ausdrücken
Nutzen Sie den Brief, um Ihren Liebsten für ihre Unterstützung, Liebe und die gemeinsamen Erlebnisse zu danken. Dankbarkeit kann den Hinterbliebenen helfen, positive Erinnerungen zu bewahren und den Verlust besser zu verarbeiten.
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Vergebung und Versöhnung
Falls es ungelöste Konflikte oder Missverständnisse gibt, ist der Abschiedsbrief eine Gelegenheit, um Vergebung zu bitten oder zu vergeben. Dies kann sowohl für Sie als auch für die Hinterbliebenen heilend wirken.
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Zukünftige Wünsche
Teilen Sie Ihre Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft Ihrer Angehörigen. Dies kann ihnen Mut und Zuversicht geben und zeigt, dass Sie trotz Ihres Abschieds an ihrem weiteren Lebensweg teilhaben.
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Praktische Hinweise
Falls gewünscht, können Sie auch praktische Informationen oder letzte Wünsche bezüglich Ihrer Bestattung oder des Nachlasses einfügen. Dies kann den Hinterbliebenen in einer schwierigen Zeit Orientierung bieten.
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Der richtige Ton
Der Ton des Briefes sollte zu Ihrer Persönlichkeit und der Beziehung zum Empfänger passen. Ob humorvoll, ernst, liebevoll oder sachlich – wichtig ist, dass er authentisch ist.
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Mehrere Entwürfe
Es kann hilfreich sein, mehrere Entwürfe zu schreiben. Der erste Entwurf dient oft dazu, die rohen Emotionen auszudrücken. In weiteren Versionen können Sie Ihre Gedanken ordnen und den Brief so gestalten, dass er Ihre Botschaft klar und einfühlsam vermittelt.
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Aufbewahrung und Übergabe
Überlegen Sie, wie der Brief nach Ihrem Tod übergeben werden soll. Sie können ihn einem vertrauenswürdigen Freund oder Familienmitglied anvertrauen oder ihn an einem sicheren Ort hinterlegen, an dem er gefunden wird.
Ressourcen und Unterstützung
Das Verfassen eines Abschiedsbriefes kann emotional herausfordernd sein. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen und bei Bedarf Unterstützung von Freunden, Familie oder professionellen Beratern in Anspruch zu nehmen. Es gibt auch zahlreiche Ressourcen und Ratgeber, die beim Schreiben eines solchen Briefes helfen können.